Manque – die Einfache Chance mit den Zahlen 1 bis 18
Beim Roulette gibt es sechs verschiedene Einfache Chancen bzw. 1:1 Chancen, bei denen im Gewinnfall der Spieleinsatz und ein Gewinnbetrag in gleicher Höhe ausbezahlt wird. Die bekanntesten Einfachen Chancen (Abkürzung EC) sind Schwarz und Rot. Außerdem gibt es die 1:1 Chancen Gerade (Pair) und Ungerade (Impair), bei denen jeweils auf alle geraden oder ungeraden Zahlen zugleich gewettet wird und es gibt die EC Passe (Zahlen 19 bis 36) und Manque (1 bis 18).
Die Bezeichnung Manque war damals sehr geläufig, als sich in den Spielbanken in Europa das Französische Roulette als beliebteste Version durchsetzte. Viele französische Fachbegriffe sind bis heute erhalten geblieben, wie z.B. Tableau, Rateau („Armverlängerung“ des Croupiers zum Verschieben von Jetons), Chevaux und die Croupier-Absage „Rien ne va plus“ – „Nichts geht mehr“. Ab diesem Zeitpunkt dürfen die Spieler keine weiteren Jetons mehr auf das Tableau legen oder die bisherigen Einsätze verändern.
Manque bzw. die Zahlenkombination 1 bis 18 lässt sich unkompliziert bespielen. In der Spielbank sollte man darauf achten, dass nicht zu viel Gedränge am Roulettetisch ist, sonst könnte ein Spieleinsatz verpasst werden. Viele Spieler setzen gern auf Zero oder Zero-Zahlenkombinationen. Kurz vor der Satzabsage sieht man an einem gut frequentierten Tisch häufig drängelnde Zocker, die schnell noch einige Jetons in diesem Bereich nachlegen. Das Manque-Setzfeld ist gleich daneben, so dass es eng werden kann.
In den Onlinecasinos gibt es keine überfüllten Spieltische, abgesehen von einigen Multiplayertischen mit limitierter Anzahl an virtuellen Sitzplätzen. Das Satzfeld ist beim French Roulette in den meisten Fällen noch korrekt mit „Manque“ beschriftet. Ansonsten wurde im Onlinebereich auch die Bezeichnung 1-18 oder 1 bis 18 oder 1 zu 18 übernommen.
Warum sollten Roulettespieler auf Manque setzen?
Die Bespielung von Einfachen Chancen ist besonders sinnvoll, weil der Bankvorteil bei der französischen Version nur 1,35% beträgt. Einsätze auf Zahlen und anderen hohen Chancen haben eine doppelt so hohe durchschnittliche Verlusterwartung für den Spieler. Der Unterschied ergibt sich aus der „La Partage“ oder „En Prison“ Regelung, wonach der Einsatz auf der 1:1 Chance nach der Zero-Erscheinung nur zur Hälfte verloren ist. Der Spieler kann den halben Spieleinsatz zurück bekommen oder den Einsatz auf einem Sperrfeld stehen lassen und ihn komplett zurück bekommen, wenn die Kugel im nächsten Wurf im passenden Fach gelandet ist.
Manque lässt sich einfacher buchen und mit anderen Chancen kombinieren als Schwarz oder Rot. Manque (und die Gegenchance Passe bzw. 19-36) lässt sich einfacher mit Excel oder anderen Kalkulationsprogrammen auswerten, falls man selbst am PC mit Permanenzen, Systemen und Progressionen herum tüfteln möchte.
Das EC Tischminimum ist häufig deutlich höher als auf den höheren Chancen. Das lässt sich mit Schwarz, Rot, Pair und Impair nicht umgehen. Bei der Manque-Chance funktioniert es, indem drei 6er-Transversalen zu einer künstlichen EC kombiniert werden. Dadurch lässt sich der Mindesteinsatz an einigen Livetischen von €5 auf €3 oder sogar €1,50 reduzieren. Positiver Effekt: Je geringer der Mindesteinsatz, desto geringer auch die Schwankungen zwischen dem Plus-und dem Minusbereich. Die Spannweite von Progressionen lässt sich vergrößern, so dass mehr Satzsteigerungen nach vorherigen Verlustergebnissen möglich sind.
Satzbeispiel: €100 auf die Einfache Chance gesetzt und zugleich wird die Zahl 2 mit den Nachbarzahlen als Chevalsatz bespielt. So könnte man z.B. setzen, wenn die kleineren Zahlen im Moment häufiger erscheinen als die großen Zahlen (ab 19 aufwärts) und wenn die Zahl 2 und die Nachbarn Zero, 1, 3 und 5 sich besonders wahrscheinlich häufen. Beim Roulette gibt es ja das sogenannte Drittelgesetz, wonach innerhalb einer bestimmten Anzahl von Coups (z.B. eine Rotation = 37 Kugelwürfe) etwa 1/3 der Plein-Nummern mehrfach erscheinen werden, ein weiteres Drittel läuft so durchschnittlich mit und zum letzten Drittel zählen die ausbleibenden Zahlen. Der zusätzliche Einsatz auf der 2 und indirekt auf zwei weiteren Zahlen erhöht die Gewichtung dieses Manquebereiches. Zero wäre nebenbei mit „versichert“. Ergänzend dazu könnte man zwei oder drei Passe-Zahlen mit vermeintlich besonders hoher Wiederholungswahrscheinlichkeit als zusätzliche Absicherung mit bespielen. Die Kombinationsmöglichkeiten sind größer als bei jedem anderen Casinospiel.